Auch wenn deine kleinen Füße nie die Erde berühren werden, deine Spuren sind da!
Vorweg weiß ich nicht ob meine Geschichte passend ist - ich lese hier soviele schlimme Geschichten und da stell ich mir immer die Frage, darf ich trauern? Du warst noch so klein, kaum hat dein Herz geschlagen hast du uns wieder verlassen!
Ich kann dir schwer einen Namen geben, weiß nicht ob du ein Junge oder Mädchen bist! Mein Instinkt sagt mir das du mein kleiner Julian bist.
Unsere Tochter Marlene ist ein absolutes Wunschkind. Leider hat es nicht so schnell geklappt wie bei manch anderen Paaren und wir haben uns unendlich gefreut als wir am 22.03.2021 erfahren haben, dass wir ein Baby bekommen. Von Anfang an wusste ich, dass sie Marlene heißen soll, wenn es ein Mädchen wird.
Die Schwangerschaft verlief soweit problemlos, nur die bekannten Zipperlein, wie Wassereinlagerungen die taube Hände und Füße machten, Müdigkeit, Übelkeit und Bewegungseinschränkungen mit fortschreitender Schwangerschaft.
Am 20.09.2021 startete ich in meine letzte offizielle Arbeitswoche vor meinem Urlaub und dem anstehenden Mutterschutz. Ich saß in der Arbeit und mir wurde auf einmal ganz komisch. Ich ging zur Toilette, da war mir schon schwindelig. Ich dachte „oh vielleicht sollte ich mal was essen und etwas trinken“ und ging zurück. Auf einmal hatte ich kalte Schweißausbrüche, habe gezittert, furchtbar geschnauft und mir war sehr schlecht.
Am Abend schrieb ich unserer Sternenkindfotografin Jana, unterrichtete Sie von allem. Ob ich dort schon intuitiv wusste was passieren würde? Ich bat Jana zu kommen, wenn wir sie brauchen. Sie teilte uns mit das sie im Urlaub ist und erst am Freitag, eine Woche später wieder da wäre und Fjell solange durchhalten müsse. Ich hoffte. Wir blieben in Kontakt.
Die Anrufe auf der ITS an diesem Tag brachten keine erneuten Kentnisse, Fjells Zustand war unverändert. Das letzte mal an diesem Tag rief ich Mitternacht an, in der Hoffnung es würde ihm besser gehen, doch das war nicht so. Er hatte schon Probleme mit dem Pullern, seine Nieren arbeiteten nicht mehr richtig. Schlafen konnte ich in der Nacht nicht. ich machte mir über alles mögliche Gedanken, behindert ja, nein? Wenn ja, wie weit? Was heisst das für Uns als Familie? Mein Mann und ich sprachen sehr lang in dieser Nacht über alle Eventuallitäten und waren uns einig das wir auch ein behindertes Kind mit nach Hause nehmen möchten. Zu diesem Zeitpunkt hat keiner an das Ende gedacht.
Weiterlesen....Ich bekam die 1. Lungenreife und ich war in der 25Ssw. 1,5h danach entschied der Arzt sofort die Mäuse per Kaiserschnitt zu holen. Meine Hebamme reichte mir mein Handy und bat mich meinen Mann anzurufen, das tat ich auch. Plötzlich ging alles ganz schnell und ich wurde für den OP fertig gemacht. Die Hebamme sagte mir folgende Worte: "Ich verspreche dir das ich bei dir bleibe bis du wieder aufwachst, ich werde beide Jungs in Empfang nehmen und deinen Mann auch"! Worte die mir bis heute noch im Gedächtnis blieben. Sie erfragte noch die Namen der Zwillinge und ich sagte ich: "der Erste soll Fjell Einar heissen und der Zweite Ubbe Ansgar". Im OP zeigte sie mir noch die Handtücher, gelb für Fjell und grün für Ubbe. Das war das letzte was ich noch wahr nahm bevor ich schon die Maske aufbekam für die Vollnarkose. Ich betete still das alles gut gehen soll und ich meine zwei Mäuse in die Arme nehmen möchte - lebend!
Zwei Stunden später wachte ich auch, mein Mann und Hebamme N. waren an meiner Seite. Alles ging gut und beiden ging den Umständen entsprechend gut, sie lagen auf der Neo und ich durfte sie kurz sehen. Mit dem Bett schob man mich nachts auf die Neo ITS. Fjell Einar wurde 0.17Uhr und Ubbe um 0.18Uhr geboren mit einem Gewicht von 620gr. und 730gr.
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Gewinner des Publikumspreises 2017 vom
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