Hypoplastisches Linksherz. Schwerster Herzfehler. Mindestens drei Operationen am offenen Herz. Sterberate hoch. Lebenslange Medikamenteneinnahme. Lebenserwartung ungewiss.
Die Diagnose erhielten wir in der 22. Schwangerschaftswoche. Etwa die Hälfte der Schwangerschaften wird daraufhin abgebrochen, doch wir entschieden uns ohne nachzudenken für unser Baby. Es hatte eine Chance auf ein lebenswertes Leben und die wollten wir ihm und uns ermöglichen. Mir fiel es die ersten Wochen schwer, die Schwangerschaft weiter zu genießen und mich auf das Baby in meinem Bauch zu freuen. Ich erfuhr, dass ich ihn wahrscheinlich sehr lange nicht in die Arme nehmen durfte, dass er sofort intensivmedizinisch versorgt werden würde, dass die Besuchszeiten wegen Corona sehr eingeschränkt seien und dass die erste Operation bereits nach sieben Tagen stattfände und man sich besser auf den postoperativen Anblick vorbereiten sollte. Dass man als Münchner derzeit keinen Platz im Ronald Mc Donald Haus nebenan bekäme. Jede einzelne Information war schlimm, Und doch es gelang mir mit der Zeit, mich wieder auf das Baby zu freuen.
Heute möchte ich Euch unsere Geschichte erzählen.
Ich weiß, dass sie vielleicht Angst macht und möchte im Vorfeld Eltern die ein Regenbogebaby erwarten bitten sich zu überlegen ob sie es lesen möchten.
Ich brachte 2012 meinen großen Sohn mit in die Beziehung, er war damals 7 und wurde bald 8.
Wir heirateten 2015 und bald war klar, dass wir gemeinsame Kinder haben wollten. Im Mai 2016 erlitt ich leider eine frühe Fehlgeburt in der 9./10. Schwangerschaftswoche. Wir waren sehr traurig, aber auch sehr schnell wieder voller Hoffnung und im Juli war ich bereits wieder schwanger.
Unser großes Glück in Form von unseren Sonnenschein Samuel wurde im März 2017 geboren und nach ein paar gesundheitlichen Problemen die wir gut meisterten waren wir alle einfach nur glücklich. Er ist bis heute der absolute Sonnenschein der Familien und wie ich sage mein Seelenretter.
2019 beschlossen wir, dass wir uns noch ein Geschwisterchen wünschten, das mit unserem Kleinen aufwachsen sollte.
Im August hielt ich den positiven Test in den Händen. Der errechnete Termin sollte der 30.04. sein und ich war mir ziemlich sicher, dass mein Wunsch nach einem dritten Jungen erfüllt werden würde.
Es ist Freitag der 8.November 2019.
Wir haben einen Termin in unserer Geburtsklinik um die Geburt unseres zweiten Sohnes einzuleiten.
39+1 bin ich an diesem Tag mit ihm schwanger.
Ich habe den Vormittag sehr genossen und mein Mann und ich fahren gegen 14.30 los.
Wir sind absolut gelöst und fröhlich unterwegs. Scherzen und lachen.
Fest überzeugt, dass unser Kleiner bald auf die Welt kommt und ich es diesmal schaffen werde, spontan zu gebären.
___________________________________________________________________________________
Dein-Sternenkind - es ist nicht erlaubt, diese Texte zu kopieren und sie an anderer Stelle zu verwenden!
Gewinner des Publikumspreises 2017 vom
Gewinner Publikumspreises 2017 Smart Hero Award