Der Alarm kam während der Arbeitszeit rein. Ich sah, dass es die Uniklinik Mainz war und habe spontan angenommen, da ich weiß, dass ich die volle Unterstützung meines Chefs bei der Arbeit für DSK habe.
Ich sagte ihm kurz Bescheid und rief an. Am Telefon hatte ich eine sehr nette Psychologin, die in der Uniklinik einen "Arbeitskreis Abschiedskultur" leitet. Ich hatte ihr und ihren Kollegen vor einiger Zeit unsere Arbeit bei DSK vorgestellt. Wir stimmten uns kurz ab und machten einen Termin aus, wann ich kommen konnte.
In den Infos hatte gestanden, dass die Klinik Kleidung bereitgestellt hatte, aber ich war zunächst ein bisschen skeptisch. Oft handelt es sich dabei um nicht viel mehr als ein Stofftuch. Umso überraschter war ich von dem, was ich vorfand.
Weiterlesen....Mein sechster Einsatz.
Ich war eigentlich nur Backup, aber die Einleitung zog sich schon seit 14 Tagen mit etlichen Komplikationen hin. Claudia stand im regen Kontakt mit der Mama und ausgerechnet an diesem Tag musste Claudia arbeiten. Ich hatte übernommen.
Felix sollte, wenn möglich, lebend fotografiert werden, die Chance bestand. Als dann der Anruf der Hebamme kam, ich solle mich auf den Weg machen, bin ich sofort los, es ging um Minuten. Ich brauchte tatsächlich auch nur die Hälfte der angegebenen Zeit, es war wegen der WM alles frei, aber ich kam trotzdem zu spät. Die Hebamme sagte, es sei plötzlich alles sehr schnell gegangen. Wir stürmten ins Zimmer, bevor sie sie öffnete konnte ich noch kurz fragen, ob Felix noch lebt, sie schüttelte nur den Kopf und schon waren wir drin.
Wir haben 4 Kinder an der Hand, sind also eine gesegnete Familie. Unser jüngstes Kind war 7 Jahre alt, als der Wunsch nach einem Nesthäkchen, einem letzten Wunder aufkam.
Nach 2 Jahren konnten wir endlich positiv testen.
Der Kampf unserer "kleinen Hummel" begann schon in der 7. SSW aufgrund eines kleinen Hämatoms. Ich bekam plötzlich Blutungen und meine Frauenärztin verschrieb mir Schonung bis zur 12. SSW. Die Blutung hörte relativ rasch wieder auf, bei der Untersuchung in der 12. SSW war alles gut. In der 14.Ssw stand ich morgens mit einer starken Blutung auf und saß kurz darauf wieder bei meiner Frauenärztin. Sie diagnostizierte eine tiefsitzende Plazenta und ein kleines Hämatom. Der kleinen Hummel jedoch ging es hervorragend. Ich konnte die Tränen nicht zurück halten...meinem Baby ging es gut. Mehr zählte nicht!
Ich blutete trotz strikter Bettruhe weiter und auch mein Hb-Wert sank.
In der 19. SSW stand ich morgens auf und aus mir schwallte das Blut regelrecht raus.
Bei meiner Ärztin auf dem Stuhl lief das Blut am Stuhl runter und sie verzichtete auf eine Untersuchung und rief sofort einen Krankenwagen, jedoch vorher nur kurz einen Ultraschall. Der kleinen Hummel ging es super, sie turnte wild herum.
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Gewinner Publikumspreises 2017 Smart Hero Award