Wenn plötzlich alles anders ist...

Wenn plötzlich alles anders ist...

Hallo. Ich möchte euch meine Geschichte erzählen, weil es mir gut tut sie mir von der Seele zu schreiben. Auf diesem Weg möchte ich mich auch herzlichst bei Sternenkindfotografin Anne bedanken.

Am 9. Mai wurden wir um 21.45 Uhr Sterneneltern. Unserer Tochter Emilia war 50 cm groß und 3400 Gramm schwer.

Die Geschichte meines Mannes und mir begann, als wir endlich bereit waren eine Familie zu gründen.
3 Jahre nach unserer Hochzeit zu Beginn des Jahres 2018 setzte ich die Pille ab. Ende Mai war es zum ersten mal soweit. Im Urlaub in Italien wartete ich auf meine Periode. Doch sie blieb aus. Als wir wieder Zuhause waren testete ich sofort Positiv. Unsere Freude war riesig. Doch das sollte sich schnell ändern. Bereits in der 8 SSW hatte ich eine totale Fehlgeburt. Zum "Glück" brauchte ich keine Ausschabung da mein Körper das von alleine regelte.

Da hat das Schicksal das erste Mal zugeschlagen.
Dadurch das mir aber überall gesagt wurde, das wäre in dieser frühen Zeit häufig und ohne ersichtlichen Grund, blickte ich zuversichtlich in die Zukunft. Bereits 3 Monate später testete ich wieder Positiv. Wieder war die Freude groß doch hatte man jetzt natürlich etwas Angst. Bei jedem Gang zur Toilette hatte ich Panik davor wieder Blut zu sehen, doch dieses Mal war alles super. Die Schwangerschaft verlief perfekt. Nichts war auffällig. Alle Untersuchungsergebnisse waren so wie es sein sollte. Unser Gummibärchen wuchs ständig und das Herzchen schlug. In der 16. SSW erfuhren wir das wir ein kleines Mädchen bekommen. Ich war so überglücklich. Unsere kleine Emilia. Den Namen hatten wir uns schon vor Jahren ausgesucht.
Ich war so positiv eingestellt. Die böse 12. SSW war überstanden und ich konnte es kaum erwarten unsere Wohnung für unsere kleine Maus herzurichten. Alles war so perfekt. Ich hatte überhaupt keine Angst oder Bedenken mehr. Unsere Emilia wurde immer größer und mein Bauch wuchs. Ich war gefühlt die glücklichste Schwangere überhaupt und trug meinen Bauch voller Stolz vor mir her. Nie im Leben hätte ich damit gerechnet das diese wunderschöne Zeit die einzigste Zeit war, die ich mit meiner Tochter hatte.
Der Traum endlich Mama zu werden und Emilia im Arm zu halten wurde von Woche zu Woche größer.
Der errechnete Geburtstermin war der 30. April 2019.
Wir warteten sehnsüchtig und erst dachten wir immer unsere Maus macht sich etwas eher auf den Weg, doch es passierte nichts. Muttermund und Gebärmutterhals waren noch nicht geburtsreif. Die Ärzte sagen das wäre völlig normal und bei Erstgebärenden kämen die Babies oft deutlich nach dem Errechneten Termin. Also kein Grund zur Sorge. Zu der Zeit wurden die Vorsorgeuntersuchungen auch alle 2 Tage gemacht und das CTG sowie die Fruchtwasser, Plazenta und Nabelschnuruntersuchungen waren unauffällig. Unsere Maus sollte bereits 49 cm groß und 3000 Gramm schwer sein. Alles war bereit und wir warteten nur noch darauf das Sie sich auf den Weg macht. Mein Schleimpfropf ging schon am Dienstag ab aber Wehen hatte ich noch keine.
Am 8. Mai ( Mittwochs in 41+ 1 SSW) waren wir noch Morgens zur Untersuchung im Krankenhaus. Alles wie immer ok. Am Freitag aber hätte ich zur Einleitung gemusst.
Ich bekam noch Nelkentampons mit nach Hause. Diese benutzte ich dann Mittwochs über den Tag und tatsächlich bekam ich in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag Wehen. Es war als ob mein Körper eine Einleitung unbedingt vermeiden wollte.
Ich freute mich riesig bei jeder Wehe. Endlich ging es los. Bald ist es soweit und unsere süße Maus ist endlich bei uns. Beim öffnen und verstreichen des Gebärmutterhalses hatte ich etwas Schmierblutungen. Aus Sorge rief ich Nachts um ca. 3 Uhr im Kreissaal an. Mir wurde versichert, dass das nicht schlimm sei sondern normal und Wehen im Abstand von 10 Minuten wären noch sehr lang und es könnte sich noch um Stunden handeln. Allerdings wurde mir von der Hebamme auch gesagt, wenn ich Angst hätte könnte ich aber jederzeit kommen.

Doch ich hatte keine Angst und ich wollte auch niemanden zu Last fallen oder nerven, wenn man doch eigentlich erst bei alle 5 Minuten Wehen ins Krankenhaus fahren soll. Also schlief ich wieder etwas und am Tag ging ich mit meinem Mann im Dorf spazieren und warm baden. Meine Maus trat mich ab und zu und ich freute mich so sehr. Am Donnerstag Nachmittag gegen 18.30 Uhr waren die Wehen dann bei alle 5 Minuten und wir fuhren ins Krankenhaus. Auf den Weg dorthin witzelte ich noch zu meinem Mann das ich jetzt die größten Schmerzen meines Lebens haben werde und ich mich darauf sogar noch freue. Doch ahnte ich nicht das mir die schlimmsten seelischen Schmerzen meines Lebens noch bevor standen.
Im Parkhaus trat mich meine Süße noch einmal. Ich musste stehen bleiben und mich an einem Pfeiler festhalten. Dann im Kreissaal wurden wir freundlich von einer Hebamme empfangen und in einen Kreissaal gebracht um ein CTG zu schreiben. Da begann unser Albtraum. Sie fand keine Herztöne und sagte aber: "Keine Sorge vielleicht liegt ihre kleine Maus einfach schlecht. Bei einem Ultraschall sehen wir mehr." Also wurden wir in den Ultraschallraum gebracht und eine Oberärztin machte die Untersuchung. Sie schallte und sagte nur : " Es tut mir leid aber da ist kein Herzschlag mehr."
Diese Worte zerstörten unsere Zukunft. Die Welt blieb stehen. Mein Herz zersprang in tausend Teile.
Im absoluten Schockzustand bekam ich nicht mehr viel mit. Wir wurden zum weinen alleine gelassen. Ich hatte fast alle 2-3 Minuten Wehen und konnte kaum atmen. So kurz vor dem Ziel hat das Herz unserer Emilia aufgehört zu schlagen.
Plötzlich war alles anders......
Irgendwann kam die Oberärztin wieder zu uns und erklärte, dass normalerweise bei solch einem Fall das Baby auch normal geboren werden sollte um kein unnötiges Risiko mit einem Kaiserschnitt einzugehen und das eine normale Geburt besser für den Trauerprozess wäre. Leider wäre das bei mir nicht möglich, da unsere Emilia, ein Sternengucker sei und so ohne mir helfen zu können nicht normal entbunden werden könne. Also musste ein Kaiserschnitt gemacht werden. Ich verlangte aber nach einer Vollnarkose da ich glaubt es nicht anders überstehen zu können.
Ich hatte so eine große Angst. Der eigentlich glücklichste Tag unseres Lebens wurde der bisher schlimmste Tag. Ich wüsste nicht was jetzt noch schlimmer sein kam als sein Kind zu verlieren.
Doch bin ich auch sehr dankbar dafür das wir den Mut hatten unsere Maus in den Arm zu nehmen, zu küssen und zu streicheln. Diese Zeit ist im Nachhinein mehr als Gold wert.
Ich bin auch so froh das wir in einem Krankenhaus waren in dem die Ärzte und Hebammen wussten was in diesem Moment zu tun war. Sie organisierten sofort von alleine einen sternenkinder fotograf von Dein-Sternenkind.eu,der so tolle sternenkinder fotos von Emilia und uns gemacht hat, auch wenn ich davon selber durch die Nachwirkung der Op nichts mitbekommen habe. Umso schöner war es die tollen bearbeiteten und ausgedruckten sternenkinder fotos anzuschauen.
Der Moment als wir unsere süße und perfekte Tochter dann aber loslassen mussten werde ich nie vergessen.
Das Leben ist seitdem anders und wird nie mehr so sein wie zuvor.
Keiner wird uns erklären können warum das passiert ist. Es gab keinen ersichtlichen körperlichen Grund weder bei Emilia noch bei mir. Wir waren beide gesund, nur das meine Tochter nicht lebt. Ich kann mir nur einreden, dass ich eine akute und plötzliche Plazentainsuffizenz hatte, die von einer auf die andere Minute auftreten kann, um wenigstens einen evtl. Grund dafür zu haben.

Man ist wütend wegen seines Schicksals und fragst sich ständig "Warum" und "Womit hat man das verdient". Aber wir hatten wirklich sehr gute Hilfe und viele Menschen um uns die uns aufgefangen und unterstützt haben. Aber das wichtigste ist der Partner und das man sich gegenseitig tröstet.
Wir mussten lernen, dass das Leben manchmal unfair ist und das es viele Menschen genauso trifft wie uns. Wir sind leider nicht alleine und es ist traurig das unser Schicksal immer noch so ein Tabu Thema in unserer Gesellschaft ist.
Ich musste unsere Geschichte einfach erzählen als Beweis das es unsere Tochter wirklich gegeben hat, das Sie wirklich existent war auch wenn ihre Füße diese Erde nie berührt haben. So groß ist der Schmerz. Unser Stern wird immer ein Teil von uns sein. Wir werden Sie niemals vergessen.
Ich wünsche allen anderen Sterneneltern auch viel Kraft um weiter zu leben und diesen Verlust irgendwie zu überleben. Wir alleine haben Sterne die lachen können und nur für uns leuchten!

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