Hugo - mein erstes Sternenkind

Hugo - mein erstes Sternenkind

Mein erstes Sternenkind. Für die Eltern war es allerdings schon das zweite. Vor acht Jahren hatte ein anderer kleiner Junge das Licht der Welt nicht erblicken dürfen. Damals gab es noch kein "Dein Sternenkind" und so blieben von damals nur ein paar Polaroids übrig. Ich komme also in das Entbindungszimmer und sehe den kleinen Hugo in seinem Körbchen liegen. Um 4.22 Uhr kam er mit seinen 23 Wochen und 3 Tagen auf die Welt, um 4.44 Uhr hat er sie wieder verlassen -- ein kleiner Junge, den seine Eltern mit offenen Armen empfangen hatten, der aber noch nicht soweit war. Mama und Papa sind 'im Tunnel' und nehmen wahrscheinlich nur ganz am Rand wahr, dass ich da bin. Aber diesmal wird es Bilder geben. Alle werden Hugo im Herzen behalten können.

Eigentlich dachte ich, dass ich das 'drauf' haben sollte. Hinter meiner Kamera und meinen Objektiven fühle ich mich ziemlich sicher. Aber das war in diesem Krankenzimmer doch ganz anders. Da war die Hand nicht so ruhig wie sonst. Das Licht kam nur schwach durch die Fenster, aber den Blitz auspacken wollte ich dann auch nicht, das hätte nicht gepasst. Und die Konturen des Gesichts des kleinen Hugo waren noch so weich gezeichnet, dass sich der Autofokus an nichts 'festbeißen' konnte. Also manuell ansteuern und trotzdem die Blende weit öffnen. ISO-Zahl im Auge behalten ... . Ich merke wie ich funktioniere, wo ich mich doch eigentlich viel lieber nur neben die Eltern setzen und still sein würde. Aber die Bilder entstehen.

Ich lasse die Eltern entscheiden, welche Bilder sie haben möchten. Anfangs sind sie sich nicht ganz sicher, aber dann machen sie mit, halten den Kleinen mal allein, mal zu zweit. Auf einmal spürt man, wie viel Liebe in diesem Zimmer ist, wie der Raum gefühlt taghell wird. Und dann werden auf einmal auch die Bilder besser, fast so als würde sich die ganze Wärme, die den kleinen Hugo umgibt, auch auf den Sensor der Kamera legen.

Wie lange der Einsatz gedauert hat, weiß ich gar nicht mehr. Irgendwann verabschiede ich mich, das Ausfüllen des Vertrags ist fast etwas peinlich, aber der Papa versteht, dass auch das sein muss. Auf dem Weg zum Bahnhof holen mich dann meine eigenen Gefühle ein und mir laufen die Tränen rechts und links runter. Aber der Job ist gemacht, und darauf kommt es an. Es war nicht 'schön', nein, aber es war gut, es hatte Bedeutung. Ein großer Fotograf hat einmal gesagt, dass man mit jedem Druck auf den Auslöser 'ja' sagt -- zum Leben und eben nicht zum Tod. Das habe ich heute vielleicht stärker gespürt als je zuvor.

Vier Monate später. Am 24.4. wäre Hugos Entbindungstermin gewesen. Ein Päckchen kommt an mit einer CD. Darauf die ersten Bilder von Hugo aus dem Ultraschall und die letzten - von mir. Dazwischen Mama und Papa, die die besten Eltern der Welt geworden wären. Aber warum eigentlich "wären". Sie sind es ja! Mach's gut, kleines Sternchen!

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