Unser Sohn Fiete ist ein absolutes Wunschkind und war heiß ersehnt. Wir mussten eigentlich nicht recht lange probieren, nach ca. einem halben Jahr hielt ich plötzlich einen positiven Schwangerschaftstest in der Hand und unsere Welt stand Kopf. Meistens vor Glück aber manchmal natürlich auch weil wir Sorgen und Ängste hatten.
Da drei enge Bezugspersonen von mir im Jahr vorher eine Fehlgeburt erlitten hatten, war die Angst um unser Kind mein ständiger Begleiter. Warum sollte sowas nicht auch uns passieren?
Aber die Wochen vergingen, das Herz schlug stark und kräftig und der Krümel wurde immer größer und größer. Jeder Arzttermin verlief gut und wir gingen glücklich nachhause. Wir hatten uns entschlossen trotzdem den Harmony Test machen zu lassen (inzwischen war ich in der 12. SSW) um auf bestimmte Eventualitäten vorbereitet zu sein. Dazu wechselte ich den Frauenarzt, da meine vorherige anscheinend mit diesem Test und der Entscheidung dazu überhaupt nichts anfangen konnte.
Mein neuer Arzt beriet mich gut zu diesem Test und wir machten einen Kontrollultraschall bevor das Blut dafür abgenommen wurde. Ich hatte eine Woche darauf bei ihm auch schon einen Termin zur Nackenfaltenmessung vereinbart. Auf einmal vermaß er aber die Nackenfalte schon und ich bemerkte sofort das irgendwas nicht stimmte. Die Nackenfalte war verdickt und das nicht zu knapp. Er erklärte mir auch alles in Ruhe, auch das er jetzt keine Panik deswegen machen würde, aber auch nicht sagen kann, dass alles prima sei. Deshalb bekam ich von ihm eine Überweisung für die Pränataldiagnostik.
Ich begriff das alles irgendwie nicht. Was heißt das denn jetzt? Muss ich jetzt beunruhigt sein? Ich bemerkte nur, dass mir auf dem Weg nachhause schon die Tränen über mein Gesicht liefen, die ihren Weg dann wie ein Wasserfall fanden, als mir mein Freund im Hausflur schon entgegen kam. Leider durfte er wegen Corona nie mit zu den Terminen.
Wir informierten uns ein wenig und man las wirklich die verschiedensten Geschichten, im positiven sowie im negativen Sinne. Es hieß halt abwarten. Ich hatte ein schwummriges und merkwürdiges Gefühl. Das kam nicht von ungefähr, denn als ich die Ultraschallbilder unseres Kindes mit Kindern im selben Gestationsalter verglich, sahen die irgendwie anders aus. Ich sah keine Arme und auch nicht wirklich Beine. Das hatte ich mich bis zur Pränataldiagnostik nie getraut auszusprechen, es war einfach zu absurd.
Wir versuchten uns abzulenken und schöne Sachen zu machen und zumindest erreichte uns direkt eine gute Nachricht, nämlich das der Harmony Test unauffällig war.
Eine Woche später saß ich im Wartezimmer der Pränataldiagnostik, es war wohl die längste Wartezeit meines bisherigen Lebens. Mein Freund musste wieder unten warten, er war die ganze Zeit Abruf bereit.
Als ich das Sprechzimmer betrat meinte der Doktor, dass ich mich erstmal hinlegen soll, er wolle sich erstmal mein Kind anschauen. Ich fand und finde diese Formulierung immer noch sehr rührend, so hatte es vorher keiner genannt. Mein Kind, wie schön.
Ich fragte ihn sofort, ob er mir alles genau erklären könnte, auch wo Arme und Beine liegen, da ich das bisher nicht richtig erkennen konnte. Er ging erstmal nicht darauf ein sondern schallte erstmal sehr lange wortlos, wechselte immer wieder den Schallkopf. Dann legte er die Geräte weg und sagte: „Gut sieht es nicht aus.“
Die Zeit blieb stehen.
Ich möchte nicht jeden einzelnen Arzttermin niederschreiben, denn davon hatten wir noch sehr viele.
Bei unserem Sohn Fiete wurden Fehlbildungen an beiden Armen und beiden Beinen festgestellt, außerdem hatte er einen schwerwiegenden Herzfehler. Es wurde ein sehr seltenes Syndrom vermutet, welches sich schlussendlich auch bestätigt hat nach einer Mutterkuchenpunktion. Wir wurden aufgeklärt über unsere Möglichkeiten. Wir entschieden uns die Schwangerschaft einleiten und unseren Fiete gehen zu lassen. Das war die schwerste Entscheidung in meinem bisherigen Leben und sie tut jeden Tag aufs Neue sehr weh.
Wir waren heillos überfordert mit der Situation und doch konnten wir uns ja zumindest auf die Stille Geburt vorbereiten. Wir recherchierten nach Sachen für Sternenkinder und auch nach Sternenkindfotografen. Sofort wurden wir natürlich auf die Website von Dein-Sternenkind aufmerksam. Alles ging so unkompliziert, sofort nahm jemand Kontakt mit uns auf.
Am Abend vor der Geburt meldete sich „unser“ Sternenkindfotograf, der liebe Hans-Georg bei uns. Er erzählte, dass er unser Fotograf und Morgen für uns Abruf bereit sei. Wie wiesen ihn nochmal darauf hin, dass unser Kind Fehlbildungen hat, denn ich wollte nicht, dass sich jemand vielleicht erschreckt oder gar Angst vor dem Anblick unseres Kindes hat, das hätte ich nicht ertragen.
Doch H-G sagte dazu die liebsten Worte, die es hätten sein können: „Das ist doch Morgen der Fiete oder? Naja und Fiete ist Fiete und Fiete sieht aus wie Fiete aussieht.“
Wir waren ihm so dankbar, dass er es so ausdrücken konnte und er sprach uns damit direkt aus der Seele.
Die Stille Geburt war für uns der schönste und gleichzeitig der schlimmste Tag. Wir durften unser Kind sehen und mussten zur gleichen Zeit wieder Abschied nehmen. Es gibt kaum Worte dafür. Als wir Fiete zum ersten Mal bestaunen konnten war es Liebe auf den ersten Blick. Wir waren auf Wolke 7.
Als H-G nach der Geburt dazu kam, lockerte er mit seiner kessen Art die Stimmung auf und nahm der Situation etwas Schwere und dafür bin ich ihm heute noch unglaublich dankbar.
Unser kleiner Fiete war zur Geburt gerade mal 10cm groß und wog leichte 70g. Er ist das Schönste was unsere Augen je erblicken durften und dank H-G, dank Dein-Sternenkind können wir ihn zumindest immer anschauen, wann immer wir wollen. Diese Fotos sind unser Goldschatz, den wir für immer und ewig hüten werden.
Unser Fiete mischt nun den Himmel auf, so stellen wir uns das zumindest vor. Er hatte so ein freches und süßes Gesicht, da wäre es auch kein Wunder.
Ich möchte hiermit nochmal ein großes Dankeschön an euch Fotografen aussprechen und euch sagen, welch großen Respekt ich vor eurer Arbeit habe. Ihr tut damit so viel Gutes, dass es mit keinem Geld der Welt aufzuwiegen wäre. Vielen Dank!
Fiete, du fehlst uns jeden Tag, jede Stunde, jede Minute und jede Sekunde. Wir sind dankbar, dass wir ein wenig Zeit mit dir hatten und dich kennenlernen, berühren, erkunden und küssen durften.
Die Lücke die du hinterlässt, wird nie wieder gefüllt werden. Wir lieben dich, du bist ganz fest in unseren Herzen und in unseren Gedanken. Für immer.
Fiete bedeutet „der Friedliche“ und das wünschen wir dir. Frieden.
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