Lukas – 05.09.2018
Es war ein ganz normaler Mittwoch in einer ganz normalen Woche. Nur noch zwei Wochen bis zum geplanten Kaiserschnitt von unserem kleinen Lukas. Doch dieser Mittwoch erwies sich leider alles andere als normal:
Es stand der letzte Vorsorgetermin bei der Frauenärztin an. Noch einmal CTG und den Kleinen hören, noch einmal Ultraschall und ihn sehen. Aber irgendwie habe ich gespürt, dass dieser Tag anders als die bisherigen Tage und Wochen sein muss. Warum? In der 38. SSW war der Bauch schon kugelrund und die Bewegungen fielen schwer. Dennoch hatte ich mich dazu entschieden, mir die Beine nass zu rasieren, anstatt den Elektrorasierer zu nehmen. Das hatte ich schon lang nicht mehr gemacht, erstaunlicher Weise hat es gut geklappt. Hübsch machen für die Frauenärztin quasi.
Nach dem Duschen fuhr ich noch Freunde zum Flughafen. Sie verabschiedeten sich in einen Kurzurlaub nach Griechenland. Und dann ging es weiter zur Frauenärztin. Eine Fahrt, die ich schon oft angetreten hatte. Unser kleiner Lukas war nie das Aktivkind, sondern eher ruhig. Aus Vorsichtsgründen durfte ich daher jede Woche mindestens einmal zum CTG kommen. Auf der Fahrt hatte ich noch das Gefühl, dass der Kleine sich auch freut und mit einem „Strecker“ Hallo sagt.
Angekommen bei der Frauenärztin legte ich mich wie gewohnt in den Untersuchungsraum. Die Arzthelferin kam rein, schaltete das Gerät an und platzierte die Sensoren des CTGs. Aber Sie fand keinen Herzschlag. Nun gut, dachte ich mir, das kann passieren. Vielleicht liegt er gerade blöd oder die Arzthelferin hat einfach kein Glück. Sie holte ihre Kollegin. Aber auch sie fand keinen Herzschlag von unserem Lukas. So langsam stieg Panik in mir auf. Lukas, was ist los mit dir? Was ist passiert? Zwei Wochen vorher kann doch nichts mehr passieren? Die Ärztin wurde sofort geholt. Der Profi muss doch jetzt was finden, dachte ich mir. Aber wieder hieß es: Wir finden nichts.
Es ging sofort zum Ultraschall. Noch immer hatte ich die Hoffnung, dass sich unser Lukas nur versteckt. Eine Situation, die sich kaum beschreiben lässt. Man liegt da und hofft und bangt und hat Angst. Die Ärztin suchte fieberhaft nach Lukas‘ Herzschlag. Es war ruhig. Sie war ruhig, ihre Lippen zusammengepresst. Und er kam einfach nicht, der Satz, der alles wieder hätte gut werden lassen sollen. Ich fragte, ob alles okay ist. Doch die Ärztin blickte mich an und schüttelte mit dem Kopf. Ein Moment wie ein Schlag ins Gesicht mit voller Wucht. Mein Herz brach und die Tränen rannen mein Gesicht runter. „Mein Baby, mein Baby“ waren die einzigen Worte, die ich sprechen konnte. Ich hielt meinen Bauch so fest ich konnte. Es kann doch nicht sein, dass sein kleines starkes Herz auf einmal nicht mehr schlug!
Ich hatte bislang keine Auffälligkeiten in der Schwangerschaft, alles verlief mehr oder weniger normal. Was macht man in dieser Situation? Ich rief meinen Mann an. Während dem CTG hatte ich ihm schon geschrieben, dass die erste Arzthelferin keine Herztöne findet. Er wartete nämlich auf eine Sprachnachricht mit den Herztönen, die ich ihm sonst bei jedem CTG-Termin geschickt hatte. Bei der ersten Nachricht machte er sich schon ziemliche Sorgen, aber auch er dachte, dass die Arzthelferin vielleicht einfach nur kein Glück im Finden hatte. Die Zeit war grausam. Er wartete auf die erlösenden Worte und ich konnte ihm nur schreiben, dass auch die zweite Arzthelferin keine Töne fand. Für ihn waren es die längsten Minuten seines Lebens. Zu warten voller Ungewissheit. Und dann musste ich ihn anrufen, ihm sagen, dass das Herz von unserem kleinen Lukas nicht mehr schlägt. Ich sagte ihm, er soll sofort ins Krankenhaus kommen. Sofort. So schnell wie möglich. Für mehr hatte ich einfach keine Kraft mehr.
Eine Arzthelferin fuhr mich in die nahe gelegene Klinik. Ich kam sofort in den Kreißsaal. Meine Mutter arbeitet in dem Klinikum als Krankenschwester. Ich rief sie auf der Fahrt an, sie solle auch sofort herkommen. Immer noch hielt ich meinen Bauch. Mein Baby! Während der Fahrt hatte ich noch die Hoffnung, dass die Ärzte im Krankenhaus unser Kind retten können. Modernere Geräte, mehr Fachpersonal – irgendwas muss doch noch helfen können.
Im Kreißsaal angekommen wurde ich sofort zum Ultraschall gebracht. Die Ärztin fand schnell unseren kleinen Lukas und die Stelle, wo sein Herz hätte kraftvoll schlagen müssen. Doch es schlug einfach nicht. Unser Baby war tot. Einfach so, ohne Vorwarnung.
Mein Mann stürmte in den Kreißsaal und er blickte in mein Gesicht. Seinen Ausdruck werde ich nie vergessen können. Er fragte noch, was los sei, was passiert sei. Doch innerlich hatte er gewusst, dass mit Lukas etwas Schlimmes passiert sein muss. Das Herz von unserem Lukas hat einfach aufgehört zu Schlagen. Er war wohl schon zwei Tage tot.
Noch am gleichen Tag wurde Lukas per Kaiserschnitt still auf die Welt geholt. Er war perfekt. Voll ausgewachsen, alles ausgebildet – lebensfähig, wenn doch nur sein Herz schlagen würde. Von der Hebamme erfuhren wir, dass man professionelle Fotos mit seinem Kind machen könne, um Erinnerungen zu schaffen. Wir waren anfangs skeptisch und wussten nicht so recht, ob wir das wollten. Lieber selber ein paar Fotos machen. Doch rückblickend betrachtet sind wir froh, uns anders entschieden zu haben.
Wir haben vom Kreißsaal einen Flyer erhalten. Dein-Sternenkind – ein Zusammenschluss, der professionelle Fotografen für diese schwierigen Momente vermittelt. Nachdem wir unseren Sohn das erste Mal sahen und auf dem Arm hielten, wussten wir, dass wir Bilder brauchen. Richtige Bilder, die Erinnerungswerte schaffen.
Wir fragten bei den Krankenschwestern nach, ob sie bei Dein-Sternenkind nachfragen und das für uns organisieren können. Innerhalb kürzester Zeit bekamen wir schon die Rückmeldung, dass alles in die Wege geleitet wurde und sich bald ein Fotograf melden würde. Und dann die Nachricht: Am nächsten Tag kommt die Fotografin. Es hat alles so schnell geklappt, so reibungslos – dafür sind wir einfach nur dankbar.
Der nächste Tag war schwer für uns, aber wir freuten uns auch auf tolle Fotos. Die Fotografin machte zunächst ein paar Bilder allein mit unserem Lukas. Danach mit uns – als Familie. Sie war freundlich, zuvorkommend und hatte keine Berührungsängste mit unserem kleinen Engel. Sie hat uns und unserem Lukas sogar jeweils ein Herz mit einem Engelchen geschenkt. So bleiben wir immer verbunden. Wir fühlten uns sehr wohl in den Händen der Fotografin.
In dieser schwierigen und schlimmen Zeit war es für uns ein Lichtblick, dass sie da war. Das Bildermachen zusammen mit unserem Sohn hat uns sehr geholfen, diesen Albtraum ein Stück weit zu überwinden. Wir konnten eine Erinnerung schaffen, die uns niemand nehmen kann.
Danke. Danke an Dein-Sternenkind und unsere Fotografin. Ihr seid eine tolle Vereinigung und wir sind froh, dass es euch gibt und ihr uns beigestanden habt. Danke für das unkomplizierte Organisieren. Danke für den schnellen Einsatz. Einfach Danke!
Für alle, die ein ähnliches Schicksal erleiden müssen: Trotz anfänglicher Skepsis war die Entscheidung, Bilder zu machen, die einzig richtige für uns. Es hat uns sehr geholfen, unser Kind zu verabschieden und doch immer bei uns zu behalten.
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