Ein Vormittag wie so oft in letzter Zeit, kurze Nacht, Kopf voll mit Arbeit….
Ich bin in der Bildbearbeitung von Duscharmaturen vertieft als das Handy los brüllt….
Einsatz…….
Noch bevor ich zum Handy greife seh ich das Oliver Wendlandt in unserem Adminchat schreibt, dass er den Call übernimmt.
Super denk ich mir… Danke…
Trotzdem drücke ich grün…… Ich bin ja da und beobachte den Verlauf des Calls mit.
Da fällt mir die Stadt auf, Bochum…… keine 30km von mir…… Dann seh ich die Zusatzinfo: 1,5 Jahre alt. Uff…..
Mist denke ich mir, Arbeit ohne Ende und Kunden die drängeln….. Ich überlege wie ich die Arbeit verschieben kann da schrill das Handy erneut…. Oliver hat unsere Region “geweckt”.
Ich schaue auf die AlarmApp Übersicht ob sich was rührt…..
Nichts…. Mist….
Nach ein paar Minuten ist es mit der Konzentration bei der Bildbearbeitung dahin.
Wir fassen den Entschluss das wir eine weitere Alarmgruppe alarmieren.…..
Wieder schrillt es bei mir und in mir reift der Entschluss, wenn niemand sofort kann dann fahr ich…… Dann mache ich halt abends länger.
Endlich Rückmeldungen im Forum doch niemand kann vor späten nachmittags oder erst Abends.
Dann geht es recht schnell und ich sage dass ich übernehme und rufe an.
Die Krankenschwester ist nett, wir reden kurz über die Möglichkeiten die wir haben und was wir machen können.
Dann reicht sie das Telefon an die Mama weiter. Die Mama hört sich jung an…. sehr jung.
Wir verabreden, dass die Schwester mich informiert wenn F. gegangen ist.
Sie sagte noch, dass der Blutdruck fällt, aber dass sie nicht wissen wie lange er noch da ist……
Dann erstmal ruhe... Sammeln.
Ausrüstung kontrollieren, Vertrag in die Tasche, die kleine Dankeskarte für das Krankenhaus nehme ich auch gleich mit und Flyer…..
Eine halbe Stunde weiter, ich steh in der Küche, habe hunger und bereite das Mittagessen vor.
Da schellt das Telefon und ich sehe schon im Display es ist das Krankenhaus…. F. ist gerade gegangen, ob ich nicht in 1,5 Stunden da sein könnte.
Ich bejahe, erfrage zur Sicherheit nochmal die Station…. Ich sammeln die Gedanken bei mir. Informiere die anderen Admins in unserem Chat und poste es im Forum.
Meine Frau erfährt es als letztes das ich zum Mittag nicht zuhause sein werde…. komisch das sich dann die Reihenfolge anders rumläuft, sollte nicht die Frau es als erstes erfahren?
Die Fahrt ist ruhig, ich höre wie immer meine Musik und überlege was mich erwarten wird.
Ich hatte einige Minuten Parkplatzsuche eingerechnet, und jetzt einen Parkplatz direkt vor der Tür. Mist, viel zu früh.
Es ist frisch, aber trocken also raus aus dem Wagen und los, was soll ich hier im Wagen warten.
Als ich die Station gefunden habe stelle ich mir vor und das warten beginnt, F. wird gerade gewaschen….. Ich steh auf dem Flur neben der Tür zu F. …
Ein kommen und gehen. Familie wie ich höre.
Ich gebe mich zu erkennen.
Tuscheln, Tränen, Schmerz das alles vor der Tür zu F. …… Ich fühle mich fehl am Platz.
Die vereinbarte Zeit verstreicht und ich hole mir in der Elternküche einen Kaffee. Kaum sitze ich und habe einen schluck getrunken darf ich dann doch endlich los zu F..
Im Intensiv-Zimmer blicke auf stumme Eltern, stumme Geräte und freundliche Wandmotive eines Kinderkrankenhauses. Der Kontrast ist hart……
Junge Eltern…. Sind sie vielleicht 20j alt, zumindest der Papa, aber Sie? Keine Ahnung.
Und in der Mitte auf dem Bett liegt F.. Friedlich, feierlich angezogen. Der Mama laufen die Tränen herunter. Der Papa ist wie versteinert.
Am Kopfende flackert so eine LED Kerze. Auch ein kleines Holzkreuz steht direkt dort, klar ein katholisches Krankenhaus…
Ich stelle mich vor und begrüße auch F.. Ich frage die Eltern ob ich Ihn anfassen darf und berühre seine Hand….
Der Mama huscht ein lächeln über das Gesicht dabei als sage wie friedlich er aussieht und wie hübsch er ist.
Ich erkläre kurz den Vertrag und fange an Bilder zu machen.
Frage nach dem Lieblingskuscheltier….. Eine kleine Krake, sie sieht aus wie die aus Findet Nemo….
Als ich das sage strahlen beide Eltern und sie erzählen von F.´s Liebe zu diesem Film….. Und ich mache weiter meine Bilder.
Nach einigen Minuten verabschiede ich mich weil ich merke das ich nun störe. Ich erkläre noch den weiteren Ablauf und ich gehe....
An dem Schwesternzimmer hinterlasse ich noch unsere Dankeskarte und verabschiede mich auch dort.
Auf dem Weg zum Wagen hole ich tief Luft und fahre in aller Ruhe zurück zu der Bildretusche von den Duscharmaturen für die neue Baumarktwerbung des Kunden…..
Verrückt, Tod und “Hochglanz” Bilder für Werbung….
Und bald beginnt die Hochzeitssession da werden es glückliche Brautpaare sein, deren Hochzeiten man bearbeitet und zeitgleich werden wir Einsätze koordinieren oder gar selbst rausfahren…..
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