Die Geschichte von Ludwig

Die Geschichte von Ludwig

Im Januar 2020 erfuhr ich, dass ich mit unserem zweiten Wunder schwanger war. Ich hatte eine angenehme Schwangerschaft und konnte sie, trotz der beginnenden Corona-Pandemie, genießen.
Es war aber dann auch schnell klar, dass unser kleiner Mann im Bauch saß und er eine Woche vor dem eigentlichen Termin per Kaiserschnitt geholt wird.
Der Kaiserschnitt, Ende August, verlief gut. Unser Wunder Ludwig kam (auf den ersten Blick) gesund, munter und zeitgerecht entwickelt auf die Welt.Die ersten beiden Tage waren toll mit ihm... Bis das Grauen jeder Mutter seinen Lauf nahm: Der Kinderarzt tastete bei der U2 eine Vergrößerung im Bauch. Ein riesen Schock für uns alle, es brach für mich sofort eine Welt zusammen. Ludwig wurde dann, zur weiteren Abklärung, in die Kinderklinik verlegt. Dann stellte sich heraus, dass unser Sohn ein Neuroblastom, mit Metastasen in der Leber, hatte. Eine Art Tumor, die bei Kindern vorkommt und eigentlich auch in den ersten 12 Lebenswochen wieder vergeht. Nach 2 Tagen in der Kinderklinik durften wir unseren Schatz eigentlich mit hekm nehmen, aber sie wollten nochmal Blut nehmen... Diese Blutwerte verhinderten dann auch unser nach Hause gehen. Die Gerinnungswerte passten überhaupt nicht... Also bekam er Mittel für die Leberreife und Blutprodukte, welche die Gerinnungswerte stabilisieren bzw. nach oben bringen sollten. Leider blieb der Effekt aus und die Ärzte waren erstmal ratlos. Er musste somit weiter in der Klinik bleiben. Es wurde leider nicht besser und somit entschlossen sich die Ärzte und wir dazu, in der zweiten Lebenswoche, eine Chemotherapie zu beginnen.In der Hoffnung den Krebs zu zerstören und die Leberfunktion zu verbessern.
Leider begann mit der Chemo auch die ständige Berg- und Talfahrt!

Die ersten paar Tage vertrug er ganz gut, doch dann ging es rapide bergab. Die Leber wurde, vermutlich durch den Zellzerfall der Chemo, immer größer und drückte massiv auf die Lunge. Unser Ludwig tat sich beim Atmen immer schwerer...Die Ärzte entschieden sich dazu Ludwig auf die Intensivstation zu verlegen.Dann ging es leider ganz schnell... Ludwig wurde nun durch eine Hochfrequenz-Oszilation beatmet und lag im künstlichen Koma. Er lagerte nach der Chemo massiv Wasser ein und war ein kleiner Buddha. Hier haben wir dann auch das erste Ärztegespräch geführt, wo uns gesagt wurde, dass es wohl nicht mehr lange geht.
Doch unser Kämpfer kämpft sich durch diese Situation und verlor durch verschiedene Therapieansätze das Wasser. Das künstliche Koma konnte langsam ausgeschlichen werden und die Beatmung konnte auf eine normale Beatmung umgestellt werden.
Bis zum nächsten nächsten Tiefschlag. Ludwig erlitt Mitte November einen Darm-Durchbruch und musste notoperiert werden. Doch aufgrund der schlechten Gerinnungswerte war eine richtige OP nicht möglich, sonst wäre er verblutet. In dieser Nacht sagt uns der Chefarzt der Chirurgie, dass er erstmal die Nacht überleben müsse und man dann erst weiter überlegen kann. Ludwig überlebte dich Nacht und man fand auch eine Notlösung für das Darmproblem.
Ludwig arrangierte sich mit der Notlösung und es wurde zur Lösung. Die Beatmungsituation konnte immer weiter verbessert werden und er atmete viel selbst mit.
Doch leider wurde das Leber-Problem immer größer und größer. Er musste immer mehr unterstützt werden und der regelmäßige Ultraschall zeigte leider immer weitere Verschlechterungen.Sein Allgemeinzustand wurde zwar nicht viel schlechter, aber das Blutbild zeigte, dass er sich selbst vergiftet. Die Blutwerte waren teilweise um ein Vielfaches erhöht.

Als wir dann wussten das es nicht mehr lange ging, haben wir darum gebeten, dass unsere Tochter ihren Bruder einmal kennenlernen soll. Eine tolle Krankenschwester kam dann auf die Idee bei euch anzurufen. Und tatsächlich, für euch war es kein Problem dass Ludwig noch lebte und er bereits 12 Wochen alt war. Die Bilder sind ein Zeugnis, dass wir eine vierköpfige Familie sind und man sieht darauf wie glücklich seine Schwester ist ihn halten zu dürfen.
Wir machten die Bilder am 29.11.2020 und am 05.12.2020 ist unser Schatz zu den Sternen gereist.

Die Bilder von unserem einzigen Tag zu Viert zieren unser Haus und wir sind glücklich über jedes einzelne Bild!
DANKE dafür.

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