Einsatzbericht von Dagmar

Einsatzbericht von Dagmar

Heute mal etwas nicht nur über einen speziellen Einsatz sondern über die emotionalen Momente dieses Ehrenamtes…

Heute war ich bei P. Sie kam 3-4 Tage vor Termin im heimischen Badezimmer zur Welt. Sie wurde still geboren in die Hände ihres Vaters. Eine Hausgeburt war nicht geplant und keiner wusste, dass sie schon ein paar Tage tot im Mutterleib war.

Es ging alles so schnell, erzählte mir der Vater, der gerne beim Fotografieren dabei sein wollte…meine Frau bekam Wehen und 8 Minuten später war sie da. Beide waren zutiefst bestürzt und ich kann mir nicht mal annähernd vorstellen wie es ist, ein totes Kind völlig unvorbereitet in Empfang zu nehmen. Seine Frau war völlig außer sich. Es war alles fertig für P., der Umbau für das zweite Kinderzimmer. Sie leben in einem Großfamilienverbund und jeder freute sich auf die kleine Maus. Sie haben noch einen 3 jährigen Sohn. Wie erzählen sie es ihm? Und immer wieder der Blick auf seine tote Tochter... er fragte mich nach meinen Beweggründen, erzählte von seiner Arbeit, seiner Familie, dem Leid und dem Schmerz. Mit rot verweinten Augen, Arme hängend und voll der Verzweiflung.

*Ich muss jetzt stark sein*

*Nein, müssen Sie nicht* und in diesem Moment fing er an zu weinen und ich nahm ihn in den Arm.

Halten, zuhören, da sein, auffangen.

Bei fast allen meinen Einsätzen wo Eltern dabei sind, habe ich das gleiche Geschehen. Durch die hochemotionale Situation bekomme ich viel erzählt. Sie wollen sich den Schmerz von der Seele reden. Das Unfassbare nicht begreifen wollen. Es nicht annehmen, damit es nicht wahr wird. Ein böser Traum.

Das lesbische Pärchen, dass ihre Tochter verloren hat, was mit so vielen Anfeindungen zu kämpfen hat, wo mich die Mutter fragte, ob ich auch Bilder mit ihrer Frau machen würde…. wo bei der Partnerin davor der Unterschenkel aufgrund einer Infektion amputiert werden musste und sie auf die Prothese wartet..

Das syrische Flüchtlingspärchen, was es sicher nach Deutschland geschafft hat und der Stress und die Entbehrung für die Mutter zu viel war und sie das Baby verlor…

Die russischen Eltern, wo der Vater den Sohn nicht sehen wollte, sich allem verweigert hat und nach viel gutem Zureden ich ihm seinen Sohn zeigen konnte, die wunderbare Nase, die er wohl von ihm hatte, die kleinen perfekten Hände und Füße. Wir saßen zu dritt am Bett und haben dieses kleine Wunder bestaunt. Wir haben zusammen Fotos gemacht und die Mutter war so dankbar, dass der Vater Abschied nehmen konnte und sie zusammen trauern konnten.

Die Alleinerziehende, die sich Vorwürfe machte, weil sie das Kind so richtig gar nicht gewollt hat und es vielleicht deshalb gestorben ist.

Ich könnte hier noch sehr viele Geschichten schreiben….

Ja, es geht hier um Bilder von toten Kindern doch dies ist nur ein Bruchteil dieser ehrenamtlichen Tätigkeit.

Ich bin froh heute den Einsatz von P. übernommen zu haben. 

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